Systemische Beratung

Basis unserer Weiterbildungen ist das Curriculum „Systemische Beratung“, das nach zwei Jahren mit dem Zertifikat zur Systemischen Beraterin bzw. zum Systemischen Berater abschließt. Darauf aufbauend können Sie bei uns ein Aufbaucurriculum in „Systemischer Therapie“ und/oder in „Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapie“ absolvieren, die beide mit einem Zertifikat abschließen.

Zielgruppe

Die Weiterbildung in systemischer Therapie und Beratung am Institut an der Ruhr richtet sich an Menschen, die im psychosozialen Feld beraterisch oder psychotherapeutisch tätig sind. Während der Weiterbildung muss gewährleistet sein, dass die TeilnehmerInnen mit Einzelnen oder größeren Systemen berufsbezogen arbeiten können.

Teilnahmevoraussetzungen

  • Ein abgeschlossenes Studium in einem psychosozialen Beruf, sinnvolle Ausnahmen sind im Einzelfall abzuklären
  • Die Möglichkeit, mit Einzelnen oder größeren Systemen berufsbezogen arbeiten zu können
  • Die Bereitschaft, selbsterfahrungsorientiert zu lernen
Abschluss der Weiterbildung

Das 2jährige Basiscurriculum schließt mit dem Zertifikat in systemischer Beratung nach den Rahmenrichtlinien der Systemischen Gesellschaft ab.

Ein Weiterbildungsnachweis durch die SG kann beantragt werden.

Weiterbildungsinhalte

Das Basiscurriculum vermittelt in einer sehr anwendungsbezogenen Form fundierte Kenntnisse in systemischer Beratung unter Einbeziehung von Konzepten der Ericksonnschen Hypnotherapie. Neben dem Erarbeiten theoretischer Grundlagen liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Erprobung und Umsetzung der systemischen Arbeitsweise in das eigene Berufsfeld.

Theorie

Grundlagen der Systemtheorie und des Konstruktivismus

Definition von Systemen, Kybernetik erster und zweiter Ordnung, lebende/nicht lebende Systeme, System/Umwelt-Beziehung, Wandel und Erhalt von Strukturen, Selbstorganisation, autopoietische Systeme, Wahrnehmung als Konstruktion, die Rolle des Beobachters, Wahrheit versus Nützlichkeit/Viabilität

Grundlagen der Systemischen Beratung

Kontext- und Ressourcenorientierung, Inhalts- versus Beziehungsebene, Konstruktion von Beziehungsmustern, Bedeutung von Symptomen im jeweiligen Beziehungskontext

Praxis

Systemische Grundhaltungen

Allparteilichkeit und Neugier, (Eigen-)Verantwortung, Aktivität und Zurückhaltung, Macht und Ohnmacht, Respekt und Respektlosigkeit, Ressourcenorientierung, Kundenorientierung

Systemisches Handwerkszeug

Hypothesenbildung, -erprobung, -falsifikation und Neuerfindung, zirkuläre, lösungsorientierte Fragen, Unterscheidung von Anlass, Anliegen und Auftrag, Reframing, positive Konnotation, Metaphern, Symbole, Geschichten, Rituale, Skulpturen, Nutzung natürlicher Tranceprozesse, Pacing und Leading, Teilearbeit, Gestaltung von Abschlussinterventionen und Hausaufgaben, Reflecting Team

Beratungsprozess

Kontaktaufnahme und Kontaktgestaltung, Erstinterview, Beratungsverlauf und -abschluss, Erfolgskontrolle

Kontext des Beratungsprozesses

Überweisungskontext, Zwangskontext, beteiligte Helfersysteme, institutionelle, gesellschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen, Wirklichkeitskonstruktionen der Berater*innen, deren Normen, Werte und Grenzen

Besondere Kommunikations- und Beziehungsmuster

bei unterschiedlichen klinischen Bildern z.B. bei Gewalt, sexuellem Missbrauch, Suizid, Suchtverhalten, Sexual- und Partnerschaftsproblemen, psychosomatischem und psychotischem Verhalten (suizidale Krisen), Erziehungsschwierigkeiten

Selbsterfahrung

Auseinandersetzung mit Konflikten, Rollen und Vermächtnissen aus der eigenen Herkunftsfamilie mit dem Ziel, neue Handlungsmöglichkeiten und Optionen für die derzeitige Lebenssituation zu entwickeln, Reflexion der jeweiligen Arbeitssituation, Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsrolle, Fragen zur Lebensplanung und -zielen

Weiterbildungsstruktur

Gemäß den Rahmenrichtlinien der Systemischen Gesellschaft (SG) umfasst das Basiscurriculum „Systemische Beratung“ einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren.

Es gliedert sich in einen dreitägigen Block, 18 zweitägige Seminare, zwei einzelne Supervisionstage und einen fünftägigen Block. Letzterer dient der Selbsterfahrung in der Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunftsfamilie.

Die Weiterbildung orientiert sich an den Richtlinien der SG und umfasst

  • 210 UST Theorie und Methoden
  •  80  UST Supervision/Intervision
  •  75  UST Selbsterfahrung
  • schriftliche Dokumentation von 2 Beratungsprozessen, wobei ein Fall videogestützt supervidiert wird
  • Systemanalyse

Darüber hinaus müssen 100 UST Beratung im Arbeitsfeld, 100 UST Eigenarbeit in Studiengruppen und 50 UST Eigenstudium nachgewiesen werden.

Termine des Basiscurriculums Systemische Beratung

Anmeldung und Bewerbungsformular